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BUND Naturschutz lehnt in detaillierter Stellungnahme den überdimensionierten Ausbau der B 469 ab

B 469-Ausbau: Wald- und Naturzerstörung befürchtet:

Im laufenden Planfeststellungsverfahren hat der BUND Naturschutz in Bayern e.V. (BN), eine umfangreiche Stellungnahme eingereicht, die den Ausbau der B 469 zwischen Stockstadt und Großostheim ablehnt. Kernbotschaft des BN ist: Die Belange des Natur-, Wald-, Wasser- und Klimaschutzes überwiegen gegenüber der überdimensionierten Planung. Der Bestand der Straße könne auch im bestehenden Regelquerschnitt erhalten und verbessert werden.

 

02.12.2020

In der Stellungnahme wird u.a. darauf hingewiesen, dass der Ausbau sich nicht im Bundesverkehrswegeplan befindet und die vorliegende Verkehrsprognose von 2015 unzureichend und veraltet ist. Neuere Prognosen gehen nur noch von einem geringen Zuwachs an Fahrzeugbewegungen aus.

Der autobahnähnliche Ausbau ignoriert die Klimakrise, ein Gutachten zur Zukunft der Region wird zudem nicht beachtet.

Geplant ist die Rodung von insgesamt 14,18 ha Wald, davon sogar über 10 ha Bannwald. Große Flächen würden außerdem versiegelt und geschützte Biotope vernichtet werden. Ebenso widerspricht das Vorhaben den Zielen des Naturschutzes und der Landschaftspflege. Steffen Jodl, Regionalreferent des BUND Naturschutz für Unterfranken, verweist auf ein bestehendes Landschaftsschutzgebiet und unterstreicht die Artenvielfalt an Fledermäusen, Schmetterlingen und Vogelarten. Wertvolle Höhlenbäume als sichere Rastplätze und Überwinterungsquartiere für die „Zugvögel“ unter den Fledermäusen würden zerstört. Er befürchtet des Weiteren Beeinträchtigungen von Biber und Zauneidechsen sowie negative Auswirkungen auf das Grund- und Oberflächenwasser.

So ist eine Grundwasserabpumpung von 3 l/s geplant. Dies entspricht dem jährlichen Trinkwasserbedarf von rund 2100 Einwohnern. Und das obwohl der Grundwasserspiegel an der Messstelle Frühlingslust 86A seit 2003 absinkt und seit 2014 den langjährigen Mittelwert nicht mehr erreicht. Beim Jahresniederschlag ist seit 2014 insgesamt ein Defizit von fast 1000 mm entstanden, das ist weit mehr als ein mittlerer Jahresniederschlag zwischen 1961 und 1990.

Der Erfolg einer Wiederaufforstung angesichts der bereits jetzt spürbaren Klimaveränderung mit Temperaturanstieg und anhaltender Trockenheit ist keineswegs gesichert. Vordringliches Ziel muss sein, den vorhandenen Wald und vor allem die Waldränder zu erhalten. Die sich über verstreute Gebiete erstreckende geplante Ersatzaufforstung kann niemals den Verlust eines in vielen Jahren gewachsenen Waldes oder Bannwaldes ersetzen. Es dauert Jahrzehnte bis Jahrhunderte bis eine solche Waldbegründung die Funktionen bestehender Wälder auch nur annähernd erreicht. 

Die komplette Stellungnahme ist auf der Homepage der Kreisgruppe Aschaffenburg nachzulesen:

Stellungnahme Ausbau B 469 zwischen Stockstadt und Großostheim Planfeststellung

Für Rückfragen:

Steffen Jodl
BUND Naturschutz in Bayern e.V.

Regionalreferent Unterfranken
E-Mail: Steffen.Jodl@bund-naturschutz.de
 

Dagmar Förster

BUND Naturschutz in Bayern e.V.
1.Vorsitzende Kreisgruppe Aschaffenburg
E-Mail: dagmar.foerster@bnaschaffenburg.de

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