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Biosphärenregion Spessart

Ortsgruppe Aschaffenburg

WERTVOLLES STADTGRÜN ERHALTEN - Offener Brief der Ortsgruppe Aschaffenburg

Erneut haben wir uns an die Stadträt*innen und an das Stadtplanungsamt Aschaffenburgs gewendet, um uns für den Erhalt des wertvollen Stadtgrüns am Schlossufer einzusetzen. Lesen Sie hier den Offenen Brief mit unseren Appellen und Forderungen.

11.12.2022

An die Stadträt*innen der Stadt Aschaffenburg

WERTVOLLES STADTGRÜN ERHALTEN!

Offener Brief der BUND Naturschutz – Ortsgruppe Aschaffenburg                                                                                                  05.12.2022

Sehr geehrte Damen und Herren,

die Ortsgruppe des BUND Naturschutz in Bayern e.V. hat sich intensiv den Plänen der Stadt Aschaffenburg, das Schlossufer umzugestalten, auseinander gesetzt. In  Öffentlichen Briefen und Stellungnahmen (https://aschaffenburg.bund-naturschutz.de/schlossufer-aschaffenburg; aschaffenburg.bund-naturschutz.de/mainuferverunstaltung-in-aschaffenburg) an die Stadt Aschaffenburg haben wir zusammen mit der Kreisgruppe unsere Argumente und Forderungen für eine naturnahe Mainufergestaltung bereits dargestellt. Bislang wurden unsere Appelle in den Planungen in keiner Weise berücksichtigt.

In den letzten Monaten wiesen wir die Bürger erneut an Infoständen im Stadtzentrum auf diese Problematik hin und starteten eine Unterschriftenaktion. In kurzer Zeit sammelten wir mehr als 280 Unterschriften! Sie finden sie als weiteres Dokument im Anhang.

Wir appellieren nun nochmals an Sie, die Stadträt*innen Aschaffenburgs die Natur im Angesicht der drohenden Klimaveränderung, bei der Mainufergestaltung stärker zu berücksichtigen.

Unsere Forderungen:

✗ Den Erhalt der naturnahen Uferstrukturen.

✗ Das wieder Zulassen der natürlichen Sukzession auf der Maininsel.

✗ Den flächenmäßigen 1:1-Ausgleich aller verlorenen Habitate und Strukturen.

✗ Für neue Parkflächen dürfen keine Bestandsbäume gefällt werden.

✗ Alles anfallende Regenwasser muss vor Ort versickern können und darf nicht direkt in den Main fließen.

✗ Beim gläsernen Aufzug muss ein spezielles Glas verwendet werden, das Vögel vor Vogelschlag schützt.

✗ Veröffentlichung der Fachgutachten „Landschaftspflegerischer Begleitplan“ und der „speziellen artenschutzrechtlichen Prüfung“ vor Beginn der Baumaßnahmen

Abschließend möchten wir noch herausstellen, dass es sicher schwierig ist, alle Bedürfnisse bei solch einer Planung zu berücksichtigen. Für uns steht die Natur im Vordergrund, denn von einer intakten Natur profitiert wiederum auch der Mensch.

Wir hoffen auf ein ökologisches Handeln und dass die aktuellen Planungen dahingehend geändert werden, so wenig „Grün“ wie möglich zu zerstören. Die Klimaanpassungsstrategie der Stadt muss hier berücksichtigt werden!

Für Rückfragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen,

die Ortsgruppe Aschaffenburg des BUND Naturschutzes in Bayern e.V. vertreten durch die Vorstandsmitglieder

Yvonne Hartmann, Sandra Knöppel, Sandra Meyer-Jürgens, Andreas Schulz

Erneute Stellungnahmen zur Schlossuferumgestaltung in Aschaffenburg

Wir bleiben weiter an der Schlossuferumgestaltung in Aschaffenburg dran! Dafür haben wir erneut 3 konkrete Stellungnahmen beim Stadtplanungsamt eingereicht.

23.12.2021

In den Stellungnahmen nehmen wir konkret Bezug auf die Pläne für Parkplätze, die Bäume und Hecken, den geplanten Aufzug, die Sichtachsen und Wiesenflächen. Wir machen verschiedene Vorschläge und geben Lösungsansätze, wie das Mainufer naturfreundlicher umgestaltet werden kann. Schon aktive Projekte wie „Aschaffenburg summt!“ können auch am Schlossufer verwirklicht werden!

Lesen Sie hier unsere Stellungnahmen:

Stellungnahme (1) zum Thema: Parkplätze an der Suicardusstraße

Stellungnahme (2) in Bezug zum offenen Brief vom 15.10.2021: Bäume und Hecken,
Aufzug, Parkplätze, Sichtachsen

Stellungnahme (3): Schlossufergestaltung im Sinne von
»Aschaffenburg summt!«

 

 

 

 

 

 

Bäume und Klima retten am Mainufer Aschaffenburg

Der BUND Naturschutz demonstrierte vor der Sitzung des Stadtrats am 8.11.2021 zusammen mit dem Klimabündnis und den Aschaffenburger Friedenstrommlern für den Erhalt der großen Bäume am Schlossufer: Bei der aktuellen Schlossuferplanung haben Natur, Mensch und Klima das Nachsehen. Wir appellieren nochmals an die Entscheidungsträger der Stadt die Natur im Angesicht der drohenden Klimaveränderung, bei der Mainufergestaltung stärker zu berücksichtigen.

08.11.2021

Video von der Demonstration:

Bäume und Klima retten am Mainufer Aschaffenburg

Aktuelle Schlossuferplanung in Aschaffenburg: Natur, Mensch und Klima haben das Nachsehen

Wir begrüßen die Absicht der Stadt Aschaffenburg, das Mainufer unterhalb des Schlosses für die Öffentlichkeit attraktiver zu gestalten, sind aber mit der Umsetzung in Bezug auf den Umgang mit der Natur nicht einverstanden. Auch erscheint uns, dass die Aschaffenburger und mit Ihnen auch das Stadtparlament nicht umfassend genug informiert wurden, wieviel unseres Stadtgrüns am Mainufer dabei entfernt werden soll. Zudem muss jede neue Planung und jede Konkretisierung der Planung auf Verträglichkeit mit der Klimaanpassungsstrategie der Stadt unabhängig überprüft werden.

08.11.2021

Wir sind in Bezug auf den Umgang mit der Natur und Versiegelung mit der geplanten Umsetzung der Schlossuferumgestaltung nicht einverstanden. Folgende Punkte möchten wir kritisch betrachten:
• Vorhandene vitale Bäume und Heckenstrukturen sollten in die neue Planung integriert, und bei der Baumaßnahme vor Beschädigung geschützt werden. Das gilt insbesondere für die Suicardusstraße, die Kranenmauer, den Radweg in Richtung Pompejanumsfelsen und dem früheren Parkplatz. Dies ist insbeson-dere unter dem Gesichtspunkt von Interesse, dass in der aktuell noch nicht veröffentlichten aber am Samstag bereits einsehbaren Vorentwurfsplanung die Rodung weiterer Bäume vorgesehen ist.
• Beim gläsernen Aufzug muss darauf geachtet werden, dass ein spezielles Glas verwendet wird, das Vögel vor Vogelschlag schützt.


Parkplätze:
Für neue Parkflächen dürfen keine Bestandsbäume gefällt werden. Es dürfen nur so viele Parkplätze gebaut werden wie absolut notwendig.
Im Schlossuferjournal wird beschrieben, dass aus dem derzeitigen, unbefestigten Parkplatz (mit viel Blech und Abgasen) ein schöner Platz im Park werden soll. Hier werden aber direkt am Schloss neue Parkplätze gebaut.
Ohne Parkplätze bieten sich bessere Gestaltungsmöglichkeiten dieses markanten Platzes. (z.B. Begrünung und Anordnung von Ruhebänken). Außerdem birgt der Durchfahrtverkehr am zentralen Kranichplatz (mit Blumenbeeten und Aufzug) eine neue Gefahrenquelle für Fußgänger, Kinder, Radfahrer. Aufgrund des zu erwartenden starken Besucherverkehrs sollte dieser Platz gar nicht von Fahrzeugen frequentiert werden.
• Das Freischneiden von Sichtachsen auf der Maininsel ist nach unserem Erach-ten kontraproduktiv: Die freie Sicht auf den Volkfestplatz ist nicht schöner als der Blick auf eine ungestörte Natur. Der Lärmpegel vom Main und vom gegen-überliegenden Ufer wird deshalb weniger gedämpft.
Der Bewuchs auf der Maininsel sollte wieder einer natürlichen Entwicklung überlassen werden.

Abschließend möchten wir noch herausstellen, dass es sicher schwierig ist alle Bedürfnisse bei einer Planung zu berücksichtigen. Dennoch steht für uns die Natur im Vordergrund. Von einer intakten Natur profitiert wiederum auch der Mensch.

Wir appellieren nochmals an die Entscheidungsträger der Stadt AB, die Natur im Angesicht der drohenden Klimaveränderung, bei der Mainufergestaltung stärker zu berücksichtigen

Hier unsere Forderungen:
• Den ernsthaften Schutz und Erhalt von so vielen Bäumen und Hecken wie möglich.
• Das wieder Zulassen der natürlichen Sukzession auf der Maininsel.
• Alles anfallende Regenwasser muss vor Ort versickern können und darf nicht direkt über die Grünflächen in den Main fließen. Es muss angefangen werden, die „Schwammstadt“ zu realisieren.
• Die sofortige Veranlassung einer unabhängigen Umweltbaubegleitung und die Veröffentlichung der Berichte.
• Die Veröffentlichung der Fachgutachten „Landschaftspflegerischer Begleit-plan“ und der „speziellen artenschutzrechtlichen Prüfung“.
• Den flächenmäßigen 1:1-Ausgleich aller verlorenen Habitate und Strukturen. Den Erhalt der naturnahen Uferstrukturen.

Wir hoffen auf ein ökologisches Handeln und dass die aktuellen Planungen dahingehend geändert werden, so wenig „Grün“ wie möglich zu zerstören. Die Klimaanpassungsstrategie der Stadt muss hier berücksichtigt werden!

Offener Brief an Bürgermeister und Stadträte zur Schlossuferplanung Aschaffenburg

Bezugnehmend auf die aktuelle Planung des Schlossufers in Aschaffenburg weist der BUND Naturschutz in einem offenen Brief an den Oberbürgermeister, die Bürgermeister sowie die Stadträte auf damit verbundene Nachteile und Gefahren für Mensch, Natur und Stadtklima hin. Wir erhoffen uns, dass die im Brief erläuterten Argumente und die daraus resultierenden Forderungen nach mehr Naturverträglichkeit der Schlossufergestaltung bei einer bevorstehenden Abstimmung im Plenum der Stadtratssitzung aufgegriffen werden und zu einer Änderung der aktuellen Planungen führen.

 

18.10.2021

Hier präsentieren wir den offenen Brief, den wir am Freitag, den 15.10.2021 eingereicht haben:

Bevorstehende Abstimmung zur Schlossuferplanung


Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister, Bürgermeister/in, Stadträte und Stadträtinnen von Aschaffenburg, sehr geehrte Damen und Herren,

es liegt bald in Ihrer Hand, die Vor- und Nachteile der Schlossuferplanung abzuwägen und eine Entscheidung zu treffen. Die erhofften Vorteile haben Ihnen die Planer vorgestellt. Wir wollen nun die damit verbundenen Nachteile und Gefahren für Mensch, Natur und Stadtklima aufzeigen.

Bedeutung der Bäume und Baumverluste
Jüngst geplant ist ein 5m breiter Fuß- und Radweg vom Theoderichstor bis zum Pompejanumsfelsen und das Entfernen des Ufergrüns. Das bedeutet, dass eine geschlossene Reihe natürlich aufgewachsener und überwiegend einheimischer Bäume gefällt werden soll. Wo jetzt Bäume Lebensraum für Vögel und andere Tiere bieten, den Erholungssuchenden Schatten spenden, wo Vogelgezwitscher und Naturbeobachtung Freude macht und Bäume und Felsen einen idyllischen Weg einrahmen, gibt es dann stattdessen kahle Steine und Gefahr für Radler und vor allem Kinder, ins Wasser zu fallen. Alles wird geopfert für die moderne Idee, man müsse von überall das „Wasser“ sehen. Ein Fluss ist aber nur mit natürlichem Ufer schön und lebendig.
Auch sonst ist der Verlust von Bäumen und Büschen beabsichtigt: An der Suicardusstraße, damit sie von 6m auf 11m breit wird und 5m lange Parkplätze daneben Platz haben.
„Das Einebnen des alten Parkplatzgeländes“ bedeutet, dass alle Bäume und Büsche, die ihn jetzt umgeben, ebenfalls gefällt werden. Machen Sie sich ein Bild von der Schlosstreppe und Brüstung aus!
„Das Freischneiden der Kranenmauer“ bedeutet, dass alle Bäume hinter und auf der Mauer gefällt werden und die Erde dahinter abgetragen wird. (und wohl alter Kriegsschutt darunter). Ohne Schattenspendendes Grün kann hier die Zauneidechse wohl nicht überleben und viele andere Tiere verlieren ihren Lebensraum.
Es geht also nicht um 5 Bäume, sondern um ungezählte! Es werden Schlossmauer, Pompejanumfelsen, Suicardusstraßenmauer und Kranenmauer ohne Baumschutz sein. Zusätzlich wurden ja schon breite Lücken in den Bewuchs der Maininsel geschlagen. Man kann sich vorstellen, was das für ein Echo von lauter elektronisch verstärkter Musik oder sonstigem Lärm gibt! Noch mehr Lärmbelästigung für nahe und fernere Anwohner: Schall vom Volksfestplatz, von Motorbooten vom Main, Schall von den 3 Plätzen auf Schlossseite mit Elektroanschluss kennt keine Grenzen mehr. Noch verstärkte Konflikte und Einbuße von Lebensqualität und Gesundheit sind vorprogrammiert.

Versiegelung und Folgen
Auch neu in der Planung: Neben breiterer Suicardusstraße und schon 5m breitem Uferweg soll es noch einen ebenfalls asphaltierten breiten Weg in der Mitte geben, auf dem Autos zu den Plätzen fahren dürfen. Zusätzlich sollen Querverbindungen, Schrägverbindungen, Treppen und Plätze angelegt werden – viel neue Versiegelung und damit stärkere Aufheizung der Luft statt Kühlung, wie es angesichts der Klimaerwärmung angebracht wäre. An versiegelten Stellen kann Regenwasser nicht versickern und daher nicht ins Grundwasser gelangen. Es fließt direkt ab in den Main und erhöht so die Hochwassergefahr. Dies wäre ein weiterer Baustein hin zu immer katastrophaleren Hochwasserereignissen. Die Stadt und die Stadträte haben hier Vorbildfunktion, wie und was gebaut wird. Wenn alle denken, mein Einfluss an Versiegelung ist unerheblich, wird keine Besserung erreicht, sondern eine Verschärfung der Probleme.

Anmerkungen zu bisherigen Planungsänderungen:
1.    In der bisher veröffentlichten Planung (Lageplan vom 21.09.18 - www.aschaffenburg.de/dokumente/Buerger-in-Aschaffenburg/Planen-Bauen-und-Wohnen/Stadtplanung/61_Aktuelles_2018_09_21_Aschaffenburg_Masterplan-Mainufer_Lageplan.pdf ) sind hier die noch bestehenden Gehölze eingetragen. Auf der Homepage www.schlossufer-aschaffenburg.de findet man den Bereich hingegen gar nicht mehr. Dies erweckt den Eindruck, dass die Planung immer umfassender und raumgreifender wird.
2.    Entsprechend der Planung zur Errichtung der straßenbegleitenden Parkplätze haben Sie bisher den Erhalt von Bäumen vorgesehen. Es ist löblich, dass Sie bestehende Bäume erhalten wollen. Bitte tuen Sie jetzt auch alles dafür, den Bestand erhalten zu können! Im Zuge der Ausführungsplanung muss entsprechend geplant werden, wurzeln müssen schonend freigelegt (Saugbagger) und in eine Baumgrube gesetzt werden. Um dies zu gewährleisten, muss aus unserer Sicht zwingend eine Umweltbaubegleitung durchgeführt werden.

Abschließend
Jetzt - wo die Klimaerwärmung unser größtes Überlebensproblem ist und die Anpassung an heiße Sommer jeden Baum in der Stadt zur Kühlung unersetzlich macht, sollte die Planung neu überdacht werden. Für ein Umdenken spricht auch die immense Kostensteigerung und der Wegfall der Förderung nach 2023. Ursprünglich ging man von 3,5 Mio Euro Kosten für die Stadt aus. Jetzt können es 10 Mio Euro oder mehr werden (ohne Mauersanierung).
Die Stadt sollte ihre eigene beschlossene „Klimaanpassungsstrategie“ auch bei dieser Planung nun berücksichtigen und ihrem Namen als „nachhaltige Kommune“ gerecht werden.

Wir fordern daher:
-    Den ernsthaften Schutz und Erhalt von so vielen Bäumen wie möglich.
-    Das wieder Zulassen der natürlichen Sukzession auf der Maininsel.
-    Alles anfallende Regenwasser muss vor Ort versickern können und darf nicht in den Main laufen. Es muss angefangen werden, die „Schwammstadt“ zu realisieren.
-    Die sofortige Veranlassung einer unabhängigen Umweltbaubegleitung und die Veröffentlichung der Berichte.
-    Die sofortige Veranlassung einer speziellen artenschutzrechtlichen Prüfung mit anschließender Veröffentlichung der Ergebnisse.
-    Den flächenmäßigen 1:1-Ausgleich aller verlorenen Habitate und Strukturen.
-    Den Erhalt der naturnahen Uferstrukturen.

Wir hoffen, dass Sie ökologisch handeln werden und die aktuellen Planungen dahingehend ändern, so wenig „Grün“ wie möglich zu zerstören.

Mit freundlichen Grüßen

Dagmar Förster (1. Vorsitzende der Kreisgruppe Aschaffenburg des BUND Naturschutz)
Waltraud Gaim (Schriftführerin der Kreisgruppe Aschaffenburg des BUND Naturschutz)
Andreas Schulz (1. Vorsitzender der Ortsgruppe Aschaffenburg des BUND Naturschutz)