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BN fordert - Mömbriser Kahlauen schützen

Der Bund Naturschutz fordert den Stop von Bauplanungen in den Kahlauen im gesamten Gemeindebereich.

Der hohe ökologische Wert der Kahlauen darf nicht durch Baumaßnahmen zer-stört werden. Über 100 seltene und geschützte Pflanzen- und Tierarten, sowie über 1000 weitere Arten haben ihren Lebensraum in den Mömbriser Kahlauen, betont die Kreisgruppe Aschaffenburg des BUND Naturschutz.

15.03.2021

Gleich zwei europäisch geschützte Schmetterlingspopulationen von zwei Ameisenbläulingsarten kommen in den Auwiesen bei Mensengesäß und Schimborn vor. Karlheinz Wissel, der Artenschutzbeauftragte der Kreisgruppe, der auch einer der Natur-schutzwächter im Markt Mömbris ist, weist auf die vielen vom Land Bayern er-fassten schützenswerten Biotope in den Kahlauen hin.
Im Arten– und Biotopschutzprogramm des Landes Bayern werden die Kahlauebereiche zwischen Mömbris und Schimborn sogar als Naturschutzgebiet vorgeschlagen.
Die Kreisgruppe des Bund Naturschutz erinnert auch an die Hochwasserereig-nisse im zurückliegenden Februar. Unverbaute Auenwiesen, insbesondere bei Schimborn nahmen und nehmen bei Hochwasser durch Überschwemmung der Flächen die großen Wassermengen auf. Dadurch wurden und werden die Ort-schaften vor großen Wasserschäden an Infrastruktur und Häusern geschützt.
Der Bund Naturschutz verurteilt die Planungen für das Gewerbegebiet »Strüt« in Schimborn. Hier soll bis in die Kahlaue und deren Randbereiche hinein ein neues Gewerbegebiet entstehen. Dies würde ein erheblicher Eingriff in die Landschaft und eine Zerstörung von Lebensräumen geschützter Tierarten be-deuten. Bestehende Planungen und Erweiterungen müssen daher von der Ge-meinde gestoppt und damit die hohen ökologischen Anforderungen durch Bau-flächenverzicht im Auen- und Auenrandbereich berücksichtigt werden.
Weitere erhebliche Eingriffe in die Auenlandschaft und deren ökologischer Funktion würden auch Fahrradwegevariantenplanungen in die Kahlaue bei Schimborn und Mensengesäß bedeuten:
• Der Bund Naturschutz verlangt die Einstellung von Überlegungen einer Fahrradwegetrasse vom Bahnhof Schimborn in Richtung Hauhofer Feld.

Hier müsste sogar die Kahl verlegt werden und gleichzeitig wären die Le-bensräume beider vorkommendender europäisch geschützter Schmet-terlingsarten unwiederbringlich zerstört.
• Die von der Gemeinde angestrebte Asphaltierung des Flur-und Fahrrad-weges zwischen Mensengesäß und Schimborn, auf Krombacher Gemar-kung hätte nach Aussage von Karlheinz Wissel erhebliche negative öko-logische Auswirkungen auf geschützte Tierbestände im Gebiet. Die Bar-rierenwirkung von Asphaltflächen, das nach Ausbau zu erwartende hö-here PKW-Aufkommen und weitere gravierende Auswirkungen würden ganze Tierpopulationen gefährden und außerdem den Naherholungs-wert für erholungssuchende Spaziergänger, Wanderer deutlich reduzie-ren.
Zum nachhaltigen Schutz der Mömbriser Kahlauen verlangt der Bund Natur-schutz die Umsetzung der vorhandenen staatlich erstellten Kartierungen und Vorschläge zu einem regional und überregional bedeutenden Naturschutzge-biet.
Grundsätzlich stehen auch die Regierung von Unterfranken und der Landkreis Aschaffenburg in der Verantwortung für den Schutz oder die Zerstörung der Natur in den Kahlauebereichen in Bezug auf Bau-Planungen jeglicher Art.