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Außergewöhnlich hohe Beteiligung bei Einwendungen gegen den Ausbau der B 469

Bis Ende November 2020 konnten Einwendungen gegen das Planfeststellungsverfahren zum Ausbau der B 469 bei der Regierung von Unterfranken vorgebracht werden. „Trotz der Corona-Einschränkungen wurden rund 700 Sammeleinwendungen und 33 Privateinwendungen eingereicht, was unsere Erwartungen mehr als erfüllt hat. Hinzu kommen noch zahlreiche umfangreiche Einwendungen von den Umweltorganisationen, Vereinen und Verbänden", teilt Dagmar Förster, 1. Vorsitzende der Kreisgruppe Aschaffenburg, in einer Pressemitteilung mit.

19.01.2021

Dieses Ergebnis ist, trotz der erschwerten Bedingungen zu Corona-Zeiten, sehr beachtenswert. Die große Beteiligung zeigt eindrucksvoll, dass das geplante Projekt in der Öffentlichkeit umstritten ist und von weiten Kreisen der Bevölkerung sehr kritisch und als nicht zukunftsfähig gesehen wird. Dies bedeutet aber auch eine große Unterstützung für die 18 Umweltverbände und Parteien vom Untermain, die sich als „Aktionsbündnis B469 - Klima & Wald statt Asphalt“ für einen sicheren, aber umwelt- und klimaverträglichen Ausbau einsetzen.

Der Tenor der Einwendungen beinhaltet folgende Punkte:
- Ausbau widerspricht den Klimazielen
- Der Verlust von Wald und anderen wertvollen Ressourcen wird nicht hingenommen
- Der Ausbau steht im Widerspruch zur angestrebten Mobilitätswende
- Hohe Kosten von über 100 Millionen Euro
- Erhöhung der Sicherheit mittels Geschwindigkeitsbegrenzungen und alternativer Sicherheitskonzepte

Laut dem interaktiven Unfallatlas (Destatis Unfallatlas) ist die Unfallhäufigkeit auf der B 469 im besagten Bereich extrem gering. Geeignete Maßnahmen wie eine Geschwindigkeitsbegrenzung und ein LKW-Überholverbot (statt Ausbau) reichen aus Sicht des BUND Naturschutz und der 18 Unterstützerverbände daher aus, um die Verkehrssicherheit zu verbessern.
„Wir sind nicht gegen Sicherheitsaspekte wo nötig, sondern gegen einen überdimensionierten, autobahnähnlichen Ausbau“, stellt Dagmar Förster fest. Die Neuplanung sieht jedoch einen Ausbau mit einer Breite von insgesamt 31 Meter (RQ 31) vor, was dem Standardquerschnitt für Autobahnen mit vier Fahrstreifen und einer Kapazität mit bis zu 70.000 Fahrzeugen pro Tag entspricht (aktuell liegen die Zahlen zwischen rund 30.000 und 41.000 Fahrzeugen pro Tag). Bisher ist die B 469 im sogenannten RQ 20 (20 Meter Regelquerschnitt) ausgebaut. Dieser massive Ausbau geht auf Kosten von Natur und Umwelt.
Der geplante Ausbau verschlingt die Riesensumme von über 100 Millionen Euro. Nach den bisherigen Erfahrungen dürfte er aber erheblich teurer werden. Diese Mittel werden aber dringend für ein Mobilitätsmanagement und zur Förderung des öffentlichen Personennahverkehrs in unserer Region benötigt. „Gerade in Zeiten der Klimakrise sollten derart überdimensionierte Straßenbaumaßnahmen der Vergangenheit angehören. Es wird allerhöchste Zeit für eine klimagerechte Verkehrs- und Mobilitätswende“, so Steffen Jodl, BN-Regionalreferent für Unterfranken.
Der BUND Naturschutz fordert die Erarbeitung von Alternativen zur bestehenden Ausbauplanung, die ohne große Eingriffe in Natur und Umwelt - insbesondere in den wertvollen Wald - auskommen, den Flächenverbrauch gering halten und klimaverträglich sind. Die vorliegende überdimensionierte autobahnähnliche Ausbauplanung lehnt der BUND Naturschutz ab. Sie ist klimaschädlich und zerstört unwiederbringlich wertvolle Lebensräume, so der BUND Naturschutz in einer Pressemitteilung abschließend.

Für Rückfragen:

Steffen Jodl, BUND Naturschutz in Bayern e.V.; Regionalreferent Unterfranken; E-Mail: Steffen.Jodl@bund-naturschutz.de, 0160/5611341

Dagmar Förster, BUND Naturschutz in Bayern e.V.;  1.Vorsitzende Kreisgruppe Aschaffenburg E-Mail: dagmar.foerster@bnaschaffenburg.de