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Wo lauern die Gefahren für unser Grundwasser? - BUND Naturschutz besichtigt Wasserwerk

Passend zum Jahresthema „Wasser“ des BUND Naturschutz in Bayern e.V. (BN) hatte die Kreisgruppe Aschaffenburg zur Führung im Aschaffenburger Wasserwerk eingeladen. Das Aschaffenburger Wasserwerk wurde Anfang des Jahrtausends als Trinkwasseraufbereitungsanlage neu errichtet, da der Nitratgehalt im Grundwasser den damals von 90 auf 50 mg/m³ gesenkten Grenzwert deutlich überschritten hatte. Außerdem wurden vielfältige Maßnahmen mit den Landwirten in der Region ergriffen, die dazu beitragen, das Grundwasser zu sanieren und Nitrat- und Pestizidwerte unter die Grenzwerte der Trinkwasserverordnung zu senken.

03.07.2024

In den letzten 10 Jahren ist der Grundwasserspiegel im Großostheimer Becken bereits um ca. 1 m abgesunken, ein deutliches Zeichen der Klimakrise, wie die anwesenden BN Aktiven konstatierten. Einzig im bisher regenreichen Jahr 2024 war ein kleiner Anstieg zu verzeichnen. Was hat das für Folgen? Weitere Gemeinden können wahrscheinlich nicht mehr an das Wasserwerk angeschlossen werden. Auch plant das Team im Wasserwerk den sehr hohen Eigenverbrauch an Spülwasser usw. zu senken.

Zu Beginn präsentierte die Leiterin des Wasserwerks, Frau Irmgard Markert, die komplizierten Aufbereitungsstufen, die das Grundwasser aus dem Großostheimer Becken durchläuft, um als Trinkwasser zu den Verbrauchern zu kommen: In der Entcarbonisierung erfolgt eine Reduktion der Gesamthärte von ca. 19 auf 13 Grad deutscher Härte. Aus dem enthärtetem Wasser wird in einem biologischen Prozess das Nitrat von rund 52 mg/l auf im Mittel 25 Milligramm pro Liter (mg/l) gesenkt. Bei der Aktivkohlefiltration werden Spurenstoffe, z.B. Pestizide entfernt. Pestizide spielten heutzutage im Grundwasser keine Rolle mehr, so Frau Markert, allerdings die sogenannten „Ewigkeitschemikalien“ PFAS. Diese stecken in sehr vielen Alltagsprodukten wie zum Beispiel Regenjacken, Pizzakartons oder Shampoo. Im Wasserwerk sollen die zukünftig durch eine besondere Art von Aktivkohle ausgefiltert werden.

Die praktische Ausführung all dieser Stufen konnten die ca. 20 Gäste dann bei einem Rundgang im Gebäude in Augenschein nehmen. Dabei wurden jede Menge Fragen von Frau Markert höchst kompetent beantwortet. Zum Ende des Rundgangs konnten die Teilnehmer das Trinkwasser dann mit ganz neuen Augen verkosten.

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