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Vortrag „Igel im Garten – den Garten igelsicher und igelfreundlich gestalten“

Referentin Monika Beer von den „Stachelnasen-Obernburg e.V.“ war am 22. April Gastrednerin in den Räumen der VHS-Aschaffenburg. Die „Stachelnasen“ kümmern sich sehr engagiert um das Wildtier des Jahres 2024, den Igel.

 

29.04.2024

Das dämmerungs- und nachtaktive Säugetier kennt wohl ein Jeder und es ist in vielen Gärten bei uns zuhause. Aber es ist auch gefährdet! Gleich zu Beginn der Veranstaltung, schilderte Frau Beer anhand von eindringlichen Bildern, welche Gefahren dem Wildtier vielerorts begegnen.

Die Art lebt schon eine weit längere Zeit als wir Menschen auf der Erde. Aber die neueren Veränderungen in Natur und Lebensräumen und auch der Klimawandel bereiten dem Igel große Probleme.

Der arttypische Winterschlaf des Igels ist durch die Erhöhung der winterlichen Temperaturen nicht mehr durchgängig. Wacht der Igel aber zu früh auf, fehlt das übliche Futterangebot und schlimmstenfalls verhungert das Tier. Da der Igel des Nachts unterwegs ist, bekommen wir das meistens gar nicht mit. Alarmiert muss man sein, wenn bei Tag ein Igel mit typischem „Hungerknick“ am Rücken unterwegs ist.

In der offenen Landschaft schwinden die Lebensräume, somit ist der Igel ein Stadt-Kulturfolger. Aber auch im urbanen Raum gibt es immer neue Gefahren: die Unzugänglichkeit vieler Grundstücke, artenarme „Beton“-Gärten, Maschineneinsatz bei der Gartenpflege. "Ganz schlimm (und kaum zu ertragen) sind die Verletzungen durch Mähroboter, die bei Nacht laufen" so die Referentin.

Dabei kann man diesen possierlichen Tieren das Leben auch in unseren Gärten erheblich erleichtern. Ein naturnaher Garten ist schon der erste Schritt, denn hier gibt es ein reichhaltiges Nahrungsangebot und auch Verstecke. Gefahren kann man minimieren, indem man Absturzkanten von Treppen und Kellerlichtschächten absichert. Mähroboter müssen bei Tag laufen, und nicht einsehbare Gebüsche müssen vor einem maschinellen Rück-/Pflegeschnitt kontrolliert werden. Barrieren zu anderen Gärten können beseitigt, und es können auch kleine Durchschlupfe durch Zäune hergestellt werden.

M. Beer betreut die Auswilderung –und Überwinterungsplätze aufgenommener Igel, und kümmert sich um die Öffentlichkeitsarbeit. Andere Aktive des Vereins versorgen verletzte und kranke Igel, oder können auf jeden Fall Ratschläge geben, wann ein Tier Hilfe braucht. Sie haben die nötige Fachkompetenz (auch Unterstützung durch Tierärztin), um jeden einzelnen Fall abzuwägen. Da sie alle ehrenamtlich arbeiten, sind Spenden für Futter und Medikamente immer willkommen. www.stachelnasen-obernburg.de

Die Kreisgruppe des BN-Aschaffenburg wird die „Stachelnasen“ nach Möglichkeit unterstützen, weil hier richtig gute Arbeit geleistet wird.