Ökologischer Stadtspaziergang an der Aschaff

Von Fachmann Maximilian Sehr, Gewässerökologe des Wasserwirtschaftsamts Aschaffenburg erfuhren unsere Exkursionsteilnehmer, dass dieser Bereich erst in den letzten 20 – 25  Jahren wieder naturnah gestaltet wurde. Vorher glich die Aschaff eher einem Kanal mit minderer Wasserqualität, da das Wasser fortwährend von der ansässigen Bevölkerung genutzt wurde: u.a. zum Antrieb von Mühlen, zum Transport von Holz aus dem Spessart, von Gerbern und anderen Handwerksbetrieben. Und dann kam Anfang  der 2000er Jahre auch noch der sechsspurige Ausbau der A3 und später die Einhausung Goldbach – jedes Mal ein Grund, um das Flussbett der Aschaff zu verlegen und die ganze Landschaft drum herum zu verändern. Einzig der Verpflichtung zur Ausgleichsmaßnahme nach dem Autobahnausbau verdankt es die Aschaff, dass sie heute in diesem Bereich ein renaturiertes Ökosystem ist. Das sieht man in erster Linie am sich schlängelnden Flusslauf mit großen Steinen im Flussbett und Einbuchtungen am Ufer. Man sieht es aber auch daran, dass inzwischen ein Biber aktiv ist und dass im Fluss eine lebendige Kleintierwelt zu beobachten ist. 

Diese Kleintiere konnten wir dank  Bestimmungskarten direkt vor Ort bestimmen. Es fanden sich Köcherfliegenlarven, Larven der Eintagsfliege aber auch Bachflohkrebse und diverse Würmer. Maximilian Sehr konnte anhand der vorkommenden Arten der Aschaff eine gute Gewässerqualität bestätigen. Damit fand eine sehr interessante Führung ihr schönes Ende. Wir danken dem Referenten und dem Wasserwirtschaftsamt herzlich für die Unterstützung und freuen uns auf eine weitere Gelegenheit, vielleicht im nächsten Jahr,  etwas über die Gewässer nahe Aschaffenburg zu erfahren.

Weitere Infos zum Renaturierungsprojekt der Aschaff an der Weichertstr. lesen Sie hier: https://www.wwa-ab.bayern.de/projekte/wrrl_aschaff_weichert/index.htm