Das Grüne Band - Potential für ein UNESCO Welterbe
In der Reihe Artenvielfalt zusammen mit der vhs: Von der bestgesichertsten Grenze der Welt, dem „Todesstreifen“, wandelte sich die ehemalige innerdeutsche Grenze zu einer einzigartigen Lebenslinie – zum Grünen Band. Heute ist das Grüne Band der längste Lebensraumverbund Deutschlands und ein lebendiges Symbol der jüngeren deutschen Zeitgeschichte. Unmittelbar nach Öffnung der Grenze im November 1989 ergriff der BUND Bayern zusammen mit engagierten Naturschützenden aus der einstigen DDR die Initiative, die entlang der deutsch-deutschen Grenze entstandene Biotopkette als zusammenhängendes Grünes Band zu sichern.
22.01.2024 19:00 - 20:30
vhs, Luitpoldstraße 2, 63739 Aschaffenburg
Im Vortrag gehen wir auf eine 1.393 Kilometer lange Reise entlang des Grünen Bandes von der Ostsee über Elbe, Drömling, Harz und Rhön bis zum Dreiländereck an der sächsischbayerisch-tschechischen Grenze. Über 1.200 seltene und bedrohte Pflanzen- und Tierarten, vom Breitblättrigen Knabenkraut über Laubfrosch, Schwarzstorch bis zu Fischotter und Wildkatze, finden hier einen Lebensraum und Wanderkorridor. Weiter geht dann die Reise im Norden bis zum Eismeer und im mediterranen Süden bis an die Adria und ans Schwarze
Meer. Denn in Jahrzehnte langer Abgeschiedenheit haben sich entlang des gesamten einstigen „Eisernen Vorhangs“ über 12.500 Kilometer hinweg einzigartige Naturlandschaften erhalten und seltene Arten wie Balkan-Luchs, Braunbär und Krauskopfpelikan fanden Rückzugsräume.
Dieses Rückgrat des europäischen Naturschutzes ist nicht nur ein Hotspot der Biodiversität, sondern auch eine außergewöhnliche Erinnerungslandschaft der europäischen Geschichte.
Die Dialektik von Natur und Kultur ist die Stärke des Grünen Bandes, die es als UNESCO Welterbestätte prädestiniert. Dafür setzt sich der BUND heute und in Zukunft ein.
Kooperation von BUND Naturschutz Bayern e. V. und vhs Aschaffenburg.
Referentin ist Dr. Liana Geidezis vom BUND Fachbereich Grünes Band